Am linken Mainufer, sechs km vor der Stadt Würzburg, gründete Norbert von Xanten (1082 - 1134) im Jahr 1128 das Prämonstratenserkloster Oberzell als eines der ersten in Deutschland.
Nach wechselvoller Geschichte gelangte die Abtei unter Abt Oswald Loschert (1747 - 1785) zur Blüte. Am 4. Dezember 1802 wurde das Kloster aufgehoben. 1817 erwarben Friedrich Koenig und Andreas Bauer die Gebäude und entwickelten hier 6.000 Druckmaschinen. Im nahe gelegenen Schlösschen gründete die Würzburgerin Antonia Werr (1813 - 1868) am Pfingstfest 1855 eine Rettungsanstalt für Mädchen und Frauen in Not. Nach der Übersiedlung der Firma Koenig & Bauer an das andere Mainufer übernahm die Gemeinschaft Antonia Werrs, die "Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu", die ehemalige Abtei und Kirche. Die Gemeinschaft schloss sich 1863 dem Regulierten Dritten Orden des heiligen Franziskus an. 1888 erlangte die Kongregation die bischöfliche und 1908 die staatliche Anerkennung.